Leichter, aber leistungsstärker präsentiert Triumph seine neue Dreizylinder-Enduro Tiger 1200. Damit sie in der ersten Liga, als Konkurrent der BMW GS, bestehen kann, kommt sie auch gleich als multiple Persönlichkeit, als Modelfamilie, als fünf verschiedene Enduros. Der Motor-Informations-Dienst (mid) konnte die Triumph Tiger 1200 auf unterschiedlichem Untergrund in der Eifel testen.
Die Tiger 1200 ist leichter geworden, das Adventure-Bike hat Speck um die Hüfte verloren. Bis zu 25 Kilogramm, je nach Modell, bezogen auf die Vorgängerin. Laut Triumph wurden fast fünfeinhalb Kilogramm allein beim Rahmen eingespart und auch eineinhalb Kilo durch eine neue, leichtere Tri-Link-Kardanschwinge. Elektrische Helfer – wie das automatisch verstellbare Windschild – gibt es nicht mehr.
Triumph setzt auf Generalangriff und lanciert die neue Tiger 1200 gleich in zwei Linien mit insgesamt fünf Versionen. Zum einen die drei straßenorientierten Modelle GT, GT Pro und GT Explorer, zum anderen die geländeorientierten Maschinen Rally Pro und Rally Explorer. Multiple Choice für die Kunden!
Bei den fünf Tigern gibt es nur kleine optische Unterschiede: Gussräder oder Kreuzspeichenräder beispielsweise, sowie beim Tankinhalt, der zwischen 20 oder 30 Liter variiert. In allen Modellen steckt jedoch der 1.160 Kubik große T-Plane-Dreizylindermotor mit 150 PS und 130 Newtonmeter Drehmoment.
Bei der Ausfahrt zeigt das Aggregat – egal in welcher der fünf Ausführungen es steckt – seine ganze Kraft. Ein Tiger, mit 150 Pferdestärken, dessen Sound – dank der T-Plane-Kurbelwelle und ihrer ungleich langen Zündabstände – knackig grollt.
Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Bei der Tiger 1200 hört sich das angenehm röhrend an. Die Lautstärke liegt bei 92 db(A). Die Engländerin genügt also auch den Lärmschutzbestimmungen in Tirol.
Die Sitzposition ist bei allen Modellen angenehm und in zwei Höhen, der Windschutz mehrstufig verstellbar. Das kann Jedermann und Jedefrau recht einfach während der Fahrt mit nur einer Hand: einfach nach oben ziehen oder runter drücken.
Das Cockpit mit dem digitalen Sieben-Zoll-Bildschirm wirkt klar und übersichtlich. Die Bedienung der Armatur muss, wie bei allen modernen Motorrädern, jedoch ein wenig eingeübt werden.
Die Fahrt auf allen 1200er-Tiger-Modellen gestaltet sich bequem und einfach. Die Sitzbank ist angenehm – nicht zu hart, nicht zu weich. Auch Neueinsteiger und Biker, die nicht so häufig fahren, können diese Maschine gut beherrschen. Die Drehzahl passt, der Spaß in der Kurve auch. Im Gelände ist sie ziemlich leichtfüßig.
Die Bremsen (Brembo-Radialsättel) packen fest zu und das semiaktive Fahrwerk gewährleistet sichere lange Ausflüge mit viel Gepäck sowie Spritztouren ins Gelände. Für die Bequemlichkeit und Sicherheit gibt es mehrere Fahrmodi, Kurven-ABS, Keyless Go und sogar einen Spurwechsel- und Toter-Winkel-Assistenten sowie eine Anfahrhilfe am Berg.
Die BMW R 1250 GS hat ab sofort eine starke Konkurrentin und die gibt es ab 17.750 Euro beim Händler. Die neue Triumph Tiger 1200 ist eine mutiple Motorrad-Persönlichkeit, die die Anforderungen vieler Enduro-Fahrer rundum befriedigen dürfte.

Tiger 1200 GT Explorer Lucerne Blue